Die Bekanntschaft mit der Angst macht wohl jeder irgendwann in seinem Leben. Wir alle reagieren jedoch unterschiedlich auf Situationen oder Dinge, die uns ängstigen. Stellen wir uns der Angst, verschwindet sie oftmals wie von selbst. Jedoch ist dies für viele Menschen nicht ganz einfach, denn dazu gehört Mut. Was, wenn die Angst so groß wird, dass wir uns immer weniger zutrauen und uns langsam selbst in ein „Gefängnis“ einsperren? Das normale Leben gerät aus den Fugen. Situationen, die uns unüberwindbar erscheinen, häufen sich. Was für die meisten ganz normal ist, ist für ängstliche Menschen oft die reine Qual. Ein Telefonanruf, ein Behördengang, seine Meinung sagen oder auch einfach einmal „nein“ sagen, wenn etwas nicht stimmig ist, können zu Herausforderungen werden. Die Angst lähmt die Betroffenen und sie beginnen, die Dinge vor sich herzuschieben.

Wenn Ängste längere Zeit unterdrückt werden, ohne dass Ursachen und Auslöser erkannt und aufgelöst werden, können sogar Angstneurosen oder Phobien entstehen. In einem solchen Fall sollte professionelle Hilfe und Unterstützung in Anspruch genommen werden.

Um sich von Ängsten zu befreien, ist es notwendig zu erkennen, dass die meisten Ängste nicht real sind. Fragen Sie sich, was Ihnen schlimmstenfalls passieren kann, wenn Sie in einem Aufzug fahren, wenn Sie Ihre Meinung sagen oder ein Telefonat erledigen? So kommen Sie dahinter, dass die Angst nur in Ihrem Kopf existiert. Aber Achtung! Es gibt auch reale Ängste, die als Warnung vor einer Gefahr oder einer Entscheidung auftreten, um uns vor Schaden zu bewahren.

Nun stellt sich die Frage, wie es zu irrealen Ängsten kommt? Wo ist die Ursache zu finden? Ängste haben einen wirksamen Gegenspieler: den Mut. Sie wissen gewiss, dass mutige Menschen gar nicht über Handlungen nachdenken müssen, die anderen Kopfzerbrechen machen. Sie trauen sich so manches, was ängstliche Menschen niemals wagen würden. Die Erkenntnis, dass hinter den Ängsten ein Mangel an Mut steckt, führt uns bereits auf den Weg der Lösung. Es gilt, Mut zu entwickeln.

Ohne Mut können wir keine Entscheidungen treffen. Oftmals gehört Mut dazu, ehrlich zu sein, etwas loszulassen, Schwierigkeiten als Chance zu sehen, eine Änderung beruflich oder privat herbeizuführen, uns selbst zu vertreten. Aber auch gute Zeitnutzung ist manchmal ohne den Mut, beispielsweise einen Termin abzusagen, nicht möglich. Mut ist eine so zentrale, wichtige Charaktereigenschaft, dass Menschen, denen es an Mut mangelt, viele Gelegenheiten bekommen, Mut zu üben. Den Mangel bemerken wir am besten und eindrucksvollsten, wenn wir Angst haben, uns etwas nicht zutrauen.

So sind Ängste eine Hilfe, Mut zu entwickeln. Ängste treten in unterschiedlichen Situationen auf, je nachdem, in welchem Zusammenhang jemand Mut üben soll. Um zu erkennen, was gelernt werden soll, helfen Fragen und ehrliche Antworten. Haben Sie Angst „nein“ zu sagen und machen sich dadurch abhängig? Opfern Sie sich auf? Suchen Sie Ausreden, weil es schwierig erscheint, bei der Wahrheit zu bleiben? Fehlt Ihnen der Mut, Herausforderungen anzunehmen? Haben Sie Angst, Fehler zu machen? Beobachten Sie sich selbst und registrieren Sie Angstsituationen, um ein nächstes Mal anders zu reagieren und mutig an die Sache heranzugehen.

Eine Art von Angst ist besonders schwer in den Griff zu bekommen: Angst, bei der es sich nicht um die eigene Person dreht, sondern um einen geliebten Menschen. Sie machen sich Sorgen, weil Sie z.B. keine Nachricht bekommen. Da stellt sich Angst und zusätzlich oftmals Hilflosigkeit ein. Sie sollten klären, ob tatsächlich eine Gefahrensituation besteht oder nicht. Meist handelt es sich auch hier um Ängste, die nicht real sind. Ist auch in diesem Fall Mut gefragt? Ja, ganz gewiss. Es ist der Mut, Gott zu vertrauen.

Was können Sie tun, um in bestimmten Situationen mutiger zu reagieren? Beginnen Sie mit Situationen, in denen es nur darauf ankommt, sie durchzuführen. Ein Beispiel: Jemand, der Angst hat, mit einem Lift zu fahren, solle das erst recht tun. Auf Telefonate, wichtige Gespräche oder Termine können Sie sich vorbereiten und den guten Verlauf visualisieren. Wichtig ist, dass Sie nichts aufschieben, sonst wird es immer schwieriger. Manche Situationen erfordern wiederholtes Üben. Dabei bringt Sie jeder Versuch einen kleinen Schritt vorwärts. Um aus einer Angstsituation herauszukommen ist es oftmals notwendig, Abstand zu schaffen. Das gelingt am besten, wenn Sie sich auf eine Arbeit oder auf etwas, was Sie gerne tun, voll konzentrieren. Probieren Sie es aus.

Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass Waghalsigkeit und Mutproben Möglichkeiten sind, Mut zu üben. Sie sind in jedem Fall eine unverantwortliche Selbstgefährdung.

Betrachten wir Ängste als Impulsgeber für wichtige Lernprozesse, so können wir leichter damit umgehen. Wir brauchen keine Angst vor der Angst zu haben, wenn wir erkennen, was hinter den Ängsten steckt und was wir verbessern sollen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten, uns weiterzuentwickeln und damit unsere Persönlichkeit zu entfalten. Damit erfüllen wir den Zweck unseres Daseins und werden freier und glücklicher.

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Dr. Elfrida Müller-Kainz, in Wien geboren, studierte an der renommierten Johns Hopkins University in den USA Psychologie. Nach weiteren Studien in Psychiatrie und Philosophie promovierte sie an der Universität Würzburg zum Dr. phil. Davor konnte sie in verschiedenen Botschaften und bei den Vereinten Nationen weitreichende Einblicke in die Politik gewinnen.
Nach der Mitarbeit in einer Forschungsgruppe setzte sie die dort gewonnenen Erkenntnisse um und gewann in ihrer 35-jährigen Praxis immer tiefere Einblicke in die Wirkungsweise der ewig gültigen Lebensgesetze. Dadurch kann sie die verborgenen Ursachen von Krisen und Krankheiten erkennen und den Menschen den Weg zur Selbsthilfe weisen. Seit mehr als 30 Jahren leitet sie das „Institut für Gesundheit und Persönlichkeitsbildung“ in Starnberg.
Unsere Arbeit setzt da an, wo Menschen Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung zur Heilung von Krankheiten benötigen. Doch eigentlich geht es um viel mehr. Nehmen wir einmal folgendes an: Die Welt (das Universum) ist ein freundlicher Ort und alles, was geschieht, hat nur einen einzigen Sinn: uns etwas zu zeigen, uns etwas beizubringen, unabhängig davon, ob es sich für uns nun angenehm oder unangenehm anfühlt. Das Universum ist ein Ort, in dem göttliche Ordnung herrscht, auch wenn es für uns vielleicht ganz anders aussieht. Wäre es dann nicht wünschenswert, dieses Universum ein wenig besser kennenzulernen?
Dr. Elfrida Müller-Kainz hat seit vielen Jahren genau jene Ordnung, jene Gesetzmäßigkeiten, die in uns und um uns herum wirken, erforscht. Zuerst in einem Team und anschließend mit ihren Patienten. Seit uralter Zeit wirken diese Gesetze. Wir können sie nicht sehen, auch nicht anfassen und dennoch wirken sie überall in unserem Leben. Auf materieller Ebene sind sie schon lange bekannt, doch dass es auch geistige Gesetze gibt und dass Übertretungen hier zu Lebensproblemen und Krankheiten führen können, ist weit weniger bekannt. Wenn die Kenntnis dieser Gesetzmäßigkeiten uns sogar vor Krankheiten schützen könnte und die entscheidende Hilfe bei der Heilung von Krankheiten bieten würde – wäre es da nicht lohnenswert, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen?
Dr. Elfrida Müller-Kainz und ihr Team laden Sie ein, sich dieses Wissen in Vorträgen, Seminaren und in der Ausbildung zum Gesundheits- und Persönlichkeitsberater anzueignen.

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